Kälte und Frost sind für Vögel in erster Linie nur in Kombination mit Nahrungsmangel lebensgefährlich. Die meisten Vögel haben mit ca. 38° - 42° Grad eine etwas höhere Körpertemperatur als Säugetiere, die es aufrecht zu erhalten gilt. Dabei hilft ihnen ihr Gefieder. Das Federkleid besteht aus zwei Schichten. Das dichte Oberkleid mit den Deckfedern schützt die Tiere vor Wind und Regen. Das Unterkleid besteht aus feinen Daunen, die den Körper wärmen. Je kälter es wird, desto stärker plustert sich der Vogel auf. Dadurch entstehen zwischen den sich überdeckenden Federn kleine Lufträume, die eine sehr gute Isolationswirkung haben. Durch das Aufplustern wird die Körperform rundlicher und verringert damit die Oberfläche im Vergleich zum Volumen. Zusätzlich wird der Kopf eingezogen. Deshalb sehen Vögel im Winter auch immer dick und rund aus. Die kleinen Piepmätze haben also gar nicht zu viel gefuttert. Sie haben sozusagen ihr Daunenmäntelchen aktiviert.
Insbesondere die eisigen Winternächte fordern den Tieren alles ab. In der Nacht wird zum Energiesparen der Kopf unter die Flügel gesteckt oder im Hals-, Brust- oder Rückengefieder versenkt. Mindestens ein Bein wird in das Federkleid eingezogen. Dennoch ist es für Vögel eine große Herausforderung ihre Körpertemperatur bei großer Kälte aufrecht zu erhalten. Je größer das Tier ist, desto leichter fällt ihm dies. Die kleinen Vogelarten haben schwerer mit den Minusgraden zu kämpfen. Bis zu zehn Prozent ihres Körpergewichts verlieren die Tiere in einer einzigen Nacht.