Um mit reiner Muskelkraft im Ruder- oder Kraftflug zu fliegen, müssen Vögel einen enormen Kraftaufwand betreiben. Je größer und schwerer ein Vogel ist, desto mehr Energie muss er dafür aufwenden. Auch wenn bei der Nahrungssuche große Strecken zurückgelegt werden müssen, ist der Ruderflug nicht immer die beste Wahl. Etliche Vogelarten haben deshalb die Technik des Segelflugs perfektioniert. Dabei handelt es sich um eine ausgesprochen energiesparende Flugart, die sich die Thermik zunutze macht.
Unter Thermik versteht man aufsteigende Luft, die wärmer ist als die Umgebungsluft. Sie entsteht, wenn Sonnenlicht die Erdoberfläche erwärmt. Der warme Boden erhitzt daraufhin die Luft über ihm, welche sich ausdehnt, leichter wird und nach oben steigt. Diese sogenannten Aufwinde entstehen z. B. an Berghängen, über Felsen, Wäldern und Ackerflächen, insbesondere im Sommer.
Beim Segelflug breitet der Vogel seine Flügel aus und lässt sich von den warmen Aufwinden nach oben tragen. Bei günstigen Bedingungen muss er manchmal über Stunden keinen einzigen Flügelschlag machen. Mitunter reicht es den Anstellwinkel der Flügel oder der Steuerfedern am Schwanz anzupassen, um die aufsteigende Luft optimal ausnutzen zu können. Typische Segelflieger, auch Thermiksegler genannt, sind Störche, Geier, Albatrosse und verschiedene Greifvögel.