Wissenschaftlicher Name: Carduelis chloris / Chloris Chloris
Taxonomie: Familie der Finken (Fringillidae)
Größe: 14 - 16 cm Gewicht: Ca. 20 - 32 g Flügelspannweite: 25 - 27 cm
Zugverhalten: Standvogel / Kurzstreckenzieher Brutzeit: März - August Brut: 1 - 2 Bruten pro Jahr Beobachtungszeitraum: ganzjährig Gefährdung: nicht gefährdet
Der Grünfink, auch Grünling genannt, ist ein häufiger Gast in freien Landschaften, Parkanlagen oder Gärten. Seinen Namen verdankt er seinem wunderschönen gelb-grünen Gefieder. Wie so häufig in der Vogelwelt ist das Männchen dabei intensiver gefärbt als das Weibchen. Es hat einen auffälligen gelbgrünen Brust- und Bauchbereich, und der Rücken ist in einem dumpfen Grünton gefärbt, der teilweise ins Graue übergeht. Der Bürzel ist hellgrün, die Wangen, der Nacken sowie die Flügeldecken sind hellgrau. Die Flügelspitzen sind dunkelgrau bis schwarz. Die Beine sowie der kräftige, dreieckige Schnabel, der typisch für Finken ist, sind blassrosa oder hautfarben. Der Bereich vom Schnabel bis zum Auge ist dunkler getönt.
Ein besonderes Merkmal sind die leuchtend gelben bis hellgrünen Handschwingen und seitlichen Schwanzfedern, an denen man den Grünfink selbst im Flug leicht identifizieren kann. Beim zusammengelegten Flügel ist am Außenrand ebenfalls die leuchtend gelbgrüne Farbe zu erkennen. Das Weibchen besitzt ein etwas weniger auffälliges Federkleid als das Männchen. Seine Farben sind dumpfer, und wo das Männchen leuchtet, ist das Weibchen matter und blasser gefärbt. Der gesamte Körper ist ganz schwach längs gestrichelt, und die Grüntöne gehen in Brauntöne über. Die Kehle ist hellbraun und die Wangen bräunlich. Die Brust und der Bauch sind grünlich-grau. Auch das Weibchen besitzt die charakteristische gelbgrüne Gefiederzeichnung an den Flügeln. Junge Grünfinken ähneln optisch den Weibchen. Allerdings ist ihr Gefieder deutlich stärker von grauen Strichen durchzogen. Grünfinken können mit anderen gelbgrün gefärbten Vogelarten, wie dem Erlenzeisig oder dem Girlitz verwechselt werden. Jedoch sind diese beiden Arten deutlich kleiner als der spatzengroße Grünfink. Zudem sind sein Körper und der Schnabel viel kräftiger gebaut, als bei den beiden anderen Finkenarten.
Das Lebensalter von Grünfinken liegt im Durchschnitt bei ca. fünf Jahren. Sie können jedoch deutlich älter werden. Der älteste in Gefangenschaft gehaltene Vogel wurde über 19 Jahre alt, und auch Wildvögel wurden mitunter bis zu zehn Jahre alt. Die Tatsache, dass Grünfinken meist so viel früher sterben, hat vielfältige Ursachen. Zum einen haben sie verschiedene Fressfeinde, wie Raubvögel, Krähenvögel oder auch Katzen und Marder. Zum anderen fliegen sie häufig in Glasscheiben oder werden von Autos erfasst.
Grünfinken sind zudem sehr anfällig für Bakterien, Viren und Parasiten. Dies hat sich insbesondere im Jahr 2009 bemerkbar gemacht. Aufgrund von Trichomonadose, einer Infektion mit dem Einzeller Trichomonas gallinae, sind nach Schätzungen des NABU ca. 70.000 bis 80.000 Grünfinken gestorben. Krankheitssymptome sind starkes Aufplustern, lethargisches Verhalten, fehlender Fluchtreflex, und mitunter ein verklebt wirkender Schnabel. Ist ein Grünfink einmal mit der Krankheit infiziert, verläuft diese in jedem Fall tödlich. Der Erreger wird normalerweise in direktem Kontakt übertragen. Aber auch an Vogelfutterstationen oder Vogeltränken besteht die Gefahr der Krankheitsübertragung. Deshalb ist es unbedingt erforderlich, Futterstellen und Tränken regelmäßig zu reinigen. Für Menschen und Haustiere, wie Hunde oder Katzen, besteht keine Gefahr einer Infektion.
Grünfinken sind in ganz Europa, Westasien und Nordafrika heimisch. Außerdem wurden sie auf den Azoren, den Kanarischen Inseln, Madeira, sowie in Australien, Neuseeland, Uruguay und Argentinien angesiedelt. Sie bewohnen halboffene Lebensräume, wie lichte Baumbestände, Ufer- und Feldgehölze, Lichtungen, Obstwiesen oder Waldränder. Auch in urbanen Gebieten sind sie häufig anzufinden und besiedeln hier Parkanlagen, Gärten und Friedhöfe. Die wunderschönen gelbgrünen Vögel sind bei uns ganzjährig zu beobachten. Einige Tiere ziehen nach Süden, doch der Großteil bleibt auch im Winter bei uns. Zudem überwintern Vögel aus dem Norden in unseren Gefilden.
Die Brutzeit der Grünfinken dauert von April bis Juli. Hat sich ein Grünfinkenpaar gefunden, startet die Suche nach einem geeigneten Nistplatz. Das Männchen unterstützt das Weibchen bei der Suche, doch die endgültige Entscheidung trifft das Weibchen. Grünfinken bevorzugen als Nistplätze Bäume oder Sträucher, Waldränder und dichte Hecken. Aber auch begrünte Fassaden werden gerne von ihnen für ihre Nester angenommen.
Sie sind gesellige Vögel, die selten alleine brüten, sondern im Normalfall in einer kleinen Gemeinschaft mit weiteren Brutpaaren. Gemeinsam verteidigen sie diese Brutkolonie dann auch gegen Konkurrenz, Feinde und Räuber. Die Weibchen bauen die napfförmigen Nester alleine, während die Männchen die Weibchen bei der Tätigkeit beschützen. Zum Nestbau werden kleine Zweige, Wurzeln und Halme verwendet. Damit das Nest schön weich ist, wird die Grundstruktur mit Fasern, Federn und Moos ausgekleidet. Ist das Nest fertiggestellt, legt das Weibchen zwischen vier bis sechs weiße Eier, mit rötlichen oder braunen Sprenkeln und Flecken. Das Weibchen bebrütet die Eier alleine für ca. zwei Wochen. Das Männchen versorgt es in dieser Zeit mit Nahrung.
Sind die kleinen Grünfinken geschlüpft, werden sie von beiden Elternteilen gefüttert. Grünfinken ernähren sich hauptsächlich vegetarisch. Deshalb besteht die Nahrung der Jungvögel in erster Linie aus vorgeweichten Sämereien. Zu kleinen Mengen werden jedoch auch Blattläuse oder Schmetterlingsraupen gefüttert. Die zunächst noch schutzlosen Jungen werden zudem in den ersten Tagen vom Weibchen unter ihren Flügen geborgen und gewärmt. Nach ca. 2,5 Wochen verlassen die Jungvögel schließlich das Nest.
Grünfinken zählen zu den Vegetariern unter den Vogelarten. Sie ernähren sich fast ausschließlich von Beeren, Knospen, Früchten sowie Pflanzen- und Baumsamen. Nur selten werden Blattläuse oder kleine Raupen und Larven verzehrt. Zur Futtersuche trifft man sie deshalb häufig auf Feldern und Äckern oder in Gärten und Grünanlagen an. Besonders gerne mögen sie im Herbst Hagebutten. Da heutzutage die Nahrung vieler Vögel durch Insektizide vergiftet ist, kann man sie gut durch eine ausgewogene Ganzjahresfütterung unterstützen.
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